Elliott Carter

Komponist

Am 11. Dezember 2008 feierte Elliott Carter seinen 100. Geburtstag – mit nicht weniger als zehn Uraufführungen. Seine Karriere erstreckte sich über 75 Jahre und brachte mehr als 150 Werke hervor, die oft Carters ausgeprägten Sinn für Humor spiegeln. Zu seinen letzten Kompositionen gehören das Orchesterstück Instances sowie das Daniel Barenboim gewidmete Klavierkonzert Dialogues II, das wenige Wochen vor Carters Tod mit Erfolg in der Mailänder Scala uraufgeführt wurde.

Elliott Carter wurde 1908 in New York geboren und wuchs in einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie auf. Sein Interesse an zunächst ausschließlich zeitgenössischer Musik wurde von Clifton Furness, seinem Musiklehrer an der Horace Man School, frühzeitig gefördert. Als Carter mit fünfzehn Jahren in New York Strawinskys Sacre du printemps hörte, war er begeistert. Mit dem Komponisten sollte ihn später eine Freundschaft verbinden. Furness machte Carter zudem mit Charles Ives bekannt, der für den Jugendlichen zu einem Mentor wurde. Ab 1926 studierte er dann an der Harvard University englische Literatur, da ihm die Musikabteilung der Universität als zu konservativ erschien. Zudem besuchte er die Longy School of Music in Boston, wo er Oboenunterricht erhielt. Nach dem Bachelor of Arts setzte Carter seine Musikstudien bei Walter Piston und Gustav Holst in Harvard fort, wo er zwei Jahre später seinen Master of Arts erhielt. Anschließend ging der Komponist nach Paris, um bei Nadia Boulanger Unterricht zu nehmen. 1935 kehrte Carter in die USA zurück, wo er als Kritiker und Musikdirektor von Lincoln Kirsteins Ballet Caravan arbeitete. Im Rahmen seiner breit gefächerten Lehrtätigkeit – unter anderem an der New Yorker Juilliard School of Music, am Queens College New York und an der Yale University – wurde er auf zahlreiche Professuren berufen. Nach Werken wie dem neoklassizistischen Ballett Pocahontas, der Ersten Symphonie und der Holiday Overture zog sich Carter mit Hilfe eines Guggenheim-Stipendiums 1950/51 in die Sonora-Wüste in Tucson (Arizona) zurück, um dort sein wegweisendes Erstes Streichquartett zu komponieren, das 1953 beim Internationalen Quartettwettbewerb in Lüttich mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde und seinen internationalen Erfolg als bedeutendster amerikanischer Vertreter der Moderne begründete. 1984 zog sich Carter aus allen öffentlichen Positionen zurück, was unter anderem mit Werken wie den Three Illusions for Orchestra und dem von Emmanuel Pahud uraufgeführten Flötenkonzert zu einer erstaunlichen Steigerung seiner kompositorischen Produktivität führte. Elliott Carter starb am 25. Oktober 2012 im Alter von 103 Jahren.

Konzerte

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